Unfassbare Schlussphase im Northeim-Derby

Unfassbare Schlussphase im Northeim-Derby

Fußball 23.09.2023

TSV gibt 3:0-Führung gegen Landesliga-Reserve aus der Hand und verliert in der Nachspielzeit mit 4:6

Am gestrigen Freitagabend traf die Herrenmannschaft des TSV Langenholtensen in einem, das kann vorab schon gesagt werden, denkwürdigen Spiel auf die Reserve des Landesligisten FC Eintracht Northeim. Das Spiel wurde um 19 Uhr auf dem Kunstrasenplatz des Gustav-Wegner-Stadions angepfiffen. Die Gastgeber standen mit 15 Punkten auf dem dritten Staffelplatz, wir belegten mit 13 Zählern und einer Partie weniger Rang fünf. Somit war uns vorab klar, dass das Duell in Northeim kein Selbstläufer werden dürfte.

Unser Team um Cheftrainer Mick Röseler spielte eine gute erste Halbzeit und konnte das Spiel recht schnell an sich reißen. Die Viererkette aus Michael Bieche, dem inzwischen eingespielten Innenverteidigergespann Thorben Meier/Maxim Bayer und Routinier Viktor Reinhardt gab ein stabiles Bild ab und ließ hinten wenig zu. Schon nach wenigen Minuten gingen wir in Führung: Emre Uzun und Kevin Jerke kombinierten sich mit schönem Doppelpassspiel durch das Mittelfeld, Jerke schob das Leder in den Lauf des freigespielten Torjägers Dennis Moschanin, der den Eintracht-Keeper überwand und den Ball gefühlt ins lange Eck legte (7.).

In der nächsten Zeit plätscherte das Spiel etwas vor sich hin, beide Mannschaften kamen über zaghafte Torannäherungen nicht hinaus. Erst nach einer guten halben Stunde ergab sich die nächste große Torchance, die Kevin Jerke direkt zum 2:0 nutzte. Diesmal gab Dennis Moschanin den Assist und passte den Ball von der linken Seitenauslinie in den Sechzehner hinein zu Jerke, der sich den Ball unbedrängt zurechtlegen konnte und in die Maschen traf (32.). Nach diesen Rückstand taute auch die Eintracht-Offensive langsam auf und gab einige Torschüsse ab, sodass unser Keeper Jannek "Bosch" Fiebich allmählich auch auf Betriebstemperatur kam. Zählbares kam für die Gastgeber nicht heraus. Somit ging es mit der 2:0-Führung für Langenholtensen in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel knüpfte unsere Mannschaft zunächst wieder an die Leistung aus zurückliegenden 45. Schon in der 49. Minute konnten wir das nächste Tor erzielen und den Abstand auf drei Tore vergrößern: Bayer bediente Michael Bieche auf links, der stark an zwei Northeimern vorbeiging und auf Jerke abgab. Der zögerte nicht und spielte den Ball direkt weiter in den Lauf von Moschanin, der frei auf das gegnerische Tor zulief und eiskalt verwandelte.

Ab der 50. Minute begannen die Gegner, stärker zu werden und bewegten sich immer wieder gefährlich auf unser Tor zu. In Minute 54 passierte dann der Anschlusstreffer durch Saimonas Beniusis. Die Eintracht drängte weiter und versuchte, den Abstand weiter zu verkürzen, biss sich jedoch an unserer nach wie vor diszipliniert verteidigenden Viererkette die Zähne aus. In der 69. Minute ging ein Stürmer bei einem Zweikampf mit Dennis Malij zu Boden. Schiedsrichter Niklas Shaha zeigte auf den Punkt. Mark Elahad verlud Keeper Fiebich und traf flach rechts unten (70.). In der Vergangenheit zeigte sich, dass unsere Mannschaft extreme Schwierigkeiten hat, knappe Führungen über die Zeit zu bringen und bis zum Ende konzentriert zu bleiben. Das war auch in diesem Spiel der Fall. Die letzten zehn Minuten dieser Partie dürften zweifelsohne in unsere Vereinsgeschichte eingehen.

In der 80. Minute traf Mark Elahad zum 3:3 und egalisierte unsere Dreitoreführung. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß pennte die TSV-Defensive erstmals so richtig und ließ Philipp Weißenborn ungehindert durchlaufen, der stark nach innen gab. Am zweiten Pfosten musste Elahad nur noch einschieben und schnürte den Doppelpack. Sprachlosigkeit beim TSV-Betreuerteam und den Fans. Doch einige Minuten waren ja noch zu spielen. Kurz danach gingen wir doch wieder in Führung: Moschanin ließ mehrere Eintracht-Verteidiger wie Slalomstangen stehen und legte den Ball zurück in Richtung Elfmeterpunkt. Der eingelaufene Dennis Malij knallte das Leder in die Maschen, 4:3 (86.). Alle lagen sich in den Armen. Doch das war es leider noch nicht. Es waren ja mit der Nachspielzeit noch mehr als fünf Minuten zu spielen. Und es waren unfassbare Minuten. Zwei Minuten nach Malijs Führungstor glichen die Gastgeber in Person von Philipp Weißenborn wieder aus, in der Entstehungsgeschichte ziemlich ähnlich wie das 3:3 - Rückpass von der Grundlinie an den zweiten Pfosten, Tor (88.). Auf der anderen Seite stand unser Kapitän Flo Rockenfeller plötzlich mutterseelenallein vor dem Gehäuse - und setzte die Kugel aus wenigen Metern über den Querbalken. Postwendend waren die Hausherren wieder am Zug. Ein langer hoher Ball überflog unsere, inzwischen ebenfalls von der Rolle zu sein scheinende Abwehrkette. Leo Maximilian Polle spielte Bosch im Tor aus und besorgte der Eintracht erneut die Führung (90.+2). Es ging hin und her, in der 4. Minute der Nachspielzeit ergab sich für uns noch eine Ecke, die allerdings nichts einbrachte. Den nachfolgenden Konter nutzten die Gegner eiskalt und erzielten das schlussendliche 6:4 (90.+5).

Damit war das geschehen, womit bis Mitte der zweiten Halbzeit keiner rechnen konnte. Die Mannschaft von Mick Röseler liefert bis dahin ein ordentliches Spiel ab, zeigt sich vor dem Tor effizient und führt mit 3:0. Nach dem ersten, spätestens jedoch dem zweiten Gegentor bricht man ein und geht in der Nachspielzeit mit zwei Treffern Unterschied als Verlierer vom Platz. Zuschauern und TSV-Fans war die Fassungslosigkeit ins Gesicht geschrieben. Der Cheftrainer selbst rang nach dem Abpfiff sichtlich irritiert um Worte, vertagte die Aussprache jedoch im Interesse aller Beteiligten auf das nächste Training.

Die nächste Partie steigt nächste Woche Sonntag gegen die SSG Bishausen.

FC Eintracht 2

6 : 4

TSV Langenholtensen

Freitag, 22. September 2023 · 19:00 Uhr

2. Kreisklasse St. 2 · 09. Spieltag

Schiedsrichter: Niklas Shaha

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